Kurz vor der Eskalation meldete ich mich. Alle schauten mich an, neugierig, zum Teil wütend, auch verzweifelt. Nach einer kurzen Einleitung zu meiner Intervention, denn ich war nicht der Moderator, sondern nur der Beobachter, schlug ich vor, die Besprechung zu vertagen. Dankbares Kopfnicken meines Auftraggebers.
Die Meinungsverschiedenheiten schienen unüberwindbar und das Projekt scheinbar zum Scheitern verurteilt. In diesem emotional aufgeladenen Umfeld beharrte jeder nur auf seinen Standpunkt und seine Sichtweise.
Muss es in kontroversen Diskussionen tatsächlich mit Eskalation enden, mit Siegern und Verlierern? Spielt uns unsere Wahrnehmung nicht hier ein kleinen Spielchen und lässt uns die Realität verzerren?
Die Projektsitzung wurde eine Woche später fortgesetzt. Ich nutzte, die Gelegenheit, sprach mit allen Parteien separat, nahm verschiedene Sichtweisen ein, erfragte und entkräftete Vorurteile und gab negativen Emotionen auch eine positive Seite.
Die folgende Projektsitzung verlief ganz anders. Allen war klar, dass sie in der Tat eine Herausforderung hatten, aber sie war nicht so katastrophal, wie sie allen in der Woche zuvor erschienen war. Mit frischem Kopf und frei von der Last der negativen Emotionen wurde schnell ein geeigneter Lösungsansatz gefunden.
Wir alle treffen täglich Entscheidungen, die unsere Teams, unsere Projekte und unser Unternehmen beeinflussen. Lassen Sie uns immer bewusst sein, dass es in Ordnung ist, menschlich zu sein und Emotionen zu haben, aber es ist genauso wichtig, diese Emotionen nicht unsere Wahrnehmung der Realität bestimmen zu lassen.
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